Zeche General Blumenthal 11
von zwehni
Der erste Schacht der Zeche General Blumenthal wurde 1873 geteuft. Bis 1964 folgten sieben weitere. Mit der Stilllegung der ebenfalls zu Hibernia gehörenden Zeche Shamrock in Wanne-Eickel wurde 1967 der Zentralförderschacht 11 übernommen.
Die Förderung auf der 700m-Sohle zwischen den drei Ladestellen der Baufelder Haltern, Haard und Blumenthal und dem Förderschacht Blumenthal 11 war bemerkenswert.
Durch eine automatische, mannlose Lokomotivförderung wurde ab 1968 die Distanz von bis zu 18 Kilometern überwunden.
Die großen Entfernungen zwischen den Baufeldern und dem Förderstandort, geologische Probleme im Haard-Feld und Proteste in der Bevölkerung nach Bergschäden in der Recklinghausener Innenstadt waren die Gründe für die Aufgabe des Bergwerks Blumenthal/Haard.
Der letzte Förderwagen im Schacht Blumenthal 11 wurde am 30. Juni 2001 Herne-Wanne-Eickel zu Tage gehoben.
Hier im Zentralförderschacht 11 der Zeche, die früher Shamrock hieß, wurden die Kohlen des Blumenthal-Verbundes gehoben. In der Verbindungsstrecke zwischen Zeche General Blumenthal und Shamrock begann 1968 der erste vollautomatische Lokomotiv-Förderbetrieb unter Tage.
Ich machte mich 2006 im Laufe mehrerer Wochen auf den Weg, um die bereits im Abriss befindliche Anlage noch fotografisch zu dokumentieren.
Zunächst postierte ich mich vor dem ehemaligen Lokschuppen.
Im Inneren des Schuppens sah es so aus:
Ich verließ die Halle, nachdem ich ausreichend Bildmaterial gesammelt hatte, und machte einige Fotos von den imposanten Außenanlagen.
Bevor ich mir die Kohlenwäsche und die Förderanlagen anschauen wollte, begab ich mich in das ehemalige Versandgebäude.
Nun sollte es spannend werden. Ich steuerte das Gebäude mit dem ehemaligen Förderschacht an.
Im Inneren entdeckte ich eine Werkstattszenerie, so als ob die Mitarbeiter erst vor Kurzem ihren Arbeitsplatz überstürzt verlassen hatten.
Ein ausgedienter Server. | |
Tische voller Kohleproben. |
Ich drang weiter in das Innere des Gebäudes vor. Was hier vielleicht nach einer relativ gut ausgeleuchteten Szenerie aussieht täuscht jedoch. Es war stockfinster. Und so musste ich mir mit Hilfe künstlicher Beleuchtungen (Taschenlampen usw.) zunächst einen Punkt aussuchen, auf den ich meine Kamera scharfstellen konnte. Mit der entsprechend langen Belichtungszeit entstanden dann die nachfolgenden Fotos.
Hier die Bandanlagen.
Mit einem entkoppelten Blitzlicht schritten wir die Bandanlagen ab und gaben alle paar Sekunden einen Lichtimpuls ab, der über die Langzeitbelichtung die gesamte Bandanlage erhellte und belichtete.
Ich atmete einmal tief durch und entschloss mich, den Förderturm zu besteigen.
“Unterwegs” hielt ich immer kurz inne; nicht nur, um mal nach Luft zu schnappen, sondern die immer atemberaubendere Aussicht auf Speicherkarte zu bannen.
Ein Gleiswerker der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH bei der Arbeit. | |
Das Evonik Steag Heizkraftwerk Herne |
Oben, am Ziel angekommen, traute ich meinen Augen kaum: Ich hatte noch nie eine so gigantische Fördermaschine gesehen. Aber sehen Sie selbst:
Nach diesen Eindrücken begab ich mich daran, die scheinbar unendlichen Treppenstufen wieder herabzusteigen und fuhr nach Hause, um das umfangreiche Bildmaterial auszuwerten.
Quellen:
http://www.dubtown.de/zeche_blumenthal11.htm
http://www.kohlenpott.org/galerie_index.php?obj=Zeche%20General%20Blumenthal%2011&start=1
http://www.general-blumenthal.de/Chronik_GBL/1960/1961/1962/1963/1968.html
Sehr interessante Serie! 🙂
Grüße
Joel
Gibt es zur Zeche Blumenthal-Haardt Literatur oder Bildmaterial in Buchform? Wer etwas kennt, bitte e-mail an mich; ich kenne einen kranken alten Steiger, dem ich gerne eine Freude machen möchte.
Ingo
ich arbeite selber untertage und würde gern mal eine dieser alten zechen besichtigen, ich finde so etwas sehr interesant… vielleicht trifft man sich ja mal in einer stillgelgten schachthalle
mit freundlichem GLÜCK AUF
christian